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kathrinleiter

Die wohltuende Wirkung des Räucherns

Aktualisiert: 16. Dez.

Beim Räuchern lässt man Kräuter, Harze oder Hölzer über einer Wärmequelle langsam verglühen. Die Duftstoffe steigen mit dem Rauch auf und verteilen sich im Raum. Der Rauch wirkt sowohl auf körperlicher als auch seelisch/geistiger Ebene und schafft eine besondere Atmosphäre.

Das Räucherwerk glimmt auf der Kohle

Vom Ursprung des Räucherns

Das alte Brauchtum des Räucherns - schon lange Teil unserer Kultur - ist vielfach in Vergessenheit geraten. Wenn wir das Räuchern wieder aufgreifen, dann knüpfen wir an alte Traditionen an. Man nimmt an, dass sich das Räuchern bereits mit der Fähigkeit der Menschen, Feuer zu machen, entwickelt hat. Dabei wurden duftende Kräuter ins Feuer gegeben. Spuren findet man schon in der Steinzeit, wo Beifuß – die heilige Pflanze der Nordhalbkugel – in alten Gräbern als Beigabe gefunden wurde.

In Asien ist Weihrauch seit Tausenden von Jahren ein begehrtes Räucherharz. Durch den Handel mit Weihrauch entstand im 2. Jhdt. v. Chr. die 3000 km lange Weihrauchstraße, die Europa mit Asien verband. In Indien gehört das Räuchern nach wie vor zum Alltag, meist werden dafür Räucherstäbchen verwendet. In China und Japan gibt es ebenfalls eine lange Tradition von Räucherzeremonien.

Traditionelle Stammeskulturen räuchern, um die Ahnen anzurufen, um Glück und Wohlstand anzuziehen, böse Geister zu vertreiben. Schamanen und Heiler nutzen verräucherte Substanzen, um sich in Trance zu versetzen und in andere Welten zu reisen.

Auch die Reisen der Toten wurden von Räucherwerk begleitet. In Ägypten fand man in den Pyramiden Gefäße mit duftenden Inhaltsstoffen, die aus fernen Ländern stammten. Die Stoffe waren so wertvoll, dass sie mit Gold aufgewogen wurden und damit nur wohlhabenden Menschen vorbehalten waren. In der griechischen und römischen Antike wurde besonders verschwenderisch mit Weihrauch und Myrrhe geräuchert, vor allem bei Festen zu Ehren der Götter.

Das Räuchern bei wichtigen Zeremonien hat das Christentum übernommen, wo in der Kirche und bei Prozessionen mit Weihrauch geräuchert wird. Das Wort „Weihrauch“ leitet sich ab von weihen und geht zurück auf das althochdeutsche Wort „wihrouch“, das „heiliger Rauch bedeutet. Am häufigsten wird in der orthodoxen Kirche geräuchert.

Räucherrituale waren in den heidnischen Kulturen stark verwurzelt und haben in alten Bräuchen bis in die heutige Zeit überlebt, bzw. leben gerade wieder auf. Man räucherte zu Übergangszeiten des Jahres – der Sommer- und Wintersonnenwende, zu den Tag-und-Nacht-Gleichen und zu Mondfesten. Zum Hausgebrauch wurden Haus, Hof und Stall geräuchert, um Schädlinge oder böse Geister zu vertreiben. Krankenzimmer wurden mit Rauch desinfiziert, Nahrungsmittel haltbar gemacht.


Warum wird geräuchert?

Wenn Kräuter, Hölzer oder Harze in Verbindung mit dem Feuer ihre Kraft entfalten, dann wirkt das auf den ganzen Menschen – auf seinen Körper, die Seele, und auf die Umgebung. Der Rauch verbindet die sichtbare mit der unsichtbaren Welt, das Diesseits mit dem Jenseits, das Materielle mit dem Geistigen. Wir kommen in Verbindung mit der spirituellen Welt und dem Feinstofflichen.

Jedes Räucherwerk hat eine bestimmt Wirkung, die sich aus den verwendeten Pflanzen und der Absicht ergibt, mit der geräuchert wird. Wir können mit dem Rauch der Kräuter und Harze eine bestimmte Atmosphäre erzeugen, uns reinigen, heilen, entspannen, schützen, böse Gedanken oder Geister vertreiben, einen heiligen Raum schaffen, segnen…

Der aufsteigende Rauch unterstützt die Meditation, indem er die Umgebung klärt und auch unsere Gedanken zur Ruhe kommen lässt. Ein Räucherritual kann man nie in Hektik durchführen, es beruhigt sofort.

In früheren Zeiten, als man den Naturgewalten ausgeliefert war, nutzte man Pflanzen in Verbindung mit Feuer, um sich vor dem Wetter zu schützen oder es zu beeinflussen. Wetterpflanzen wie z.B. die Königskerze, Johanniskraut, Rainfarn oder Beifuß sollten die Atmosphäre entspannen und vor Blitzschlag schützen. Wenn Unwetter aufzogen, wurden die Kräuter auf die glühende Kohle in die Räucherpfanne gegeben und dann ging man betend um das Anwesen herum und rief die Himmelsmächte an. Das Räuchern war ein Bestandteil des sogenannten Wettersegens, denn die Menschen waren von ihrer Ernte abhängig. Und so versuchte man sich mit magischen Ritualen davor zu schützen, dass der Hagel ihre Ernte vernichtet.


Das Räuchern als Ritual

Für Räucherrituale sollte man sich Zeit nehmen und sie zelebrieren. Zwei Dinge sind dabei - wie bei jedem Ritual - wichtig: die Absicht, die die Richtung angibt und die Kraft der Pflanze. Die Glut des Feuers löst den Geist der Pflanze von der Materie und in dieser Form kann sich der Pflanzengeist verbreiten und seine Kraft entfalten und uns bei der Umsetzung unserer Absicht unterstützen.

Das Räuchern wirkt vor allem auf der emotionalen und der geistigen Ebene. Mit der Kraft des Rauches können Verunreinigungen aus der Aura entfernt werden, bevor sie sich auf der körperlichen Ebene zeigen. Auch Wohnungen, Häuser und Orte können mithilfe eines Räucherrituals geklärt werden. Im Gedächtnis des Ortes bleiben alle Ereignisse gespeichert und wirken sich bei entsprechender Resonanz auf die Bewohner aus. Ein Räucherritual mit entsprechenden Pflanzen kann reinigen, klären, segnen und schützen.

Besonders zu den Rauhnächten wurde – und wird – gerne geräuchert. Das alte Jahr ist beinahe vorbei, das neue hat noch nicht begonnen und die Schleier in die anderen Welten sind zu dieser Zeit besonders dünn. Das nutzt man, um Haus und Hof zu reinigen und zu schützen, für das kommende Jahr zu orakeln, oder einfach um ein besonderes Anliegen zu unterstützen.


Über mich:

Kathrin Leiter - Schamanische Heilweisen, Geomantie www.kathrinleiter.com

Meine Ausbildungen in Plant Spirit Medicine, Geomantie, Radiästhesie sowie Schamanismus öffneten mir eine Welt jenseits des Sichtbaren und ließen mich Antworten auf vieles finden, was ich schon lange fühlte und wahrnahm. Durch die Erinnerung an die Verbindung mit Mutter Erde, die großen Kräfte der Natur und das Netz des Lebens entdeckte ich die Kraft meiner Seele und lerne, ihrer großen Weisheit zu vertrauen.

In finde Erfüllung in der achtsamen Begleitung von Menschen mit wirkungsvollen Ritualen und schamanischen Aufstellungen zur Erforschung, Heilung und Stärkung der Seele.



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